Archiv der Kategorie: Geschichte der Katastralgemeinden

Geschichte von Loimeth

Loimeth

Als ein ringsum von Äckern und Wäldern umgebenes, ruhiges Dorf – auf einer Hochfläche gelegen – so stellt sich Loimeth heute dar.

Die geschichtliche Entwicklung des Dorfes ist eng mit der von Lindegg und Jobst verknüpft. Alle 3 Dörfer waren als Seitentäler von von Safen und Lafnitz eher geschützt und ihre erste Besiedlung geht auf die Zeit um und nach Christi Geburt zurück. Um 900 n. Chr. wurden aber auch diese abgelegenen Siedlungen durch Kreigsvölker, die aus der ungarischen Steppe über unser Land herfielen, verwüstet.

Das genaue Gründungsjahr von Loimeth lässt sich nicht mehr feststellen, es liegt jedoch zwischen 1170 und 1190 n. Chr. In einer Schenkungsurkunde aus den Jahr 1170 wurden die Dörfer Loimeth, Lindegg, Jobst und Hohenbrugg den Herrn Hartwig und Baldwin von Steinbach zugesprochen. Der Besitz ging 1190 an die Stadecker über.

Um 1400 verwalteten das Gebiet die Grafen von Montfort, bevor es schließlich im Jahr 1523 zur Herrschaft Obermayerhofen bis 1848 überging. Der Einfall der kriegerischen Reitervölker aus dem Osten, die Kuruzzen und Haiducken blieb auch den Loimethern nicht erspart und es wurden alle 14 Häuser niedergebrannt.

Loimeth, Lindegg und Jobst bildeten eine Gemeinde, die bis zum Jahr 1968 bestand, als es dann zur Gründung der Großgemeinde Blumau kam.

Geschichte von Lindegg und Jobst

Lindegg

Lindegg liegt auf einem Vulkan, der allerdings erst in Millionen von Jahren ausbrechen könnte. In Lindegg lebten schon 3000 v. Chr. Menschen, und 400 v.Chr. waren die Kelten in Lindegg, was zahlreiche Hügelgräber zwischen Jobst und Lindegg beweisen.

Allmählich wurden die Wälder gerodet, und eine Siedlung Lündegk gegründet. In der Zeit der Haiducken (1605) und der Kuruzzeneinfälle (1704) wurde Lindegg bis auf die Grundmauern niedergebrannt und viele Menschen ermordet. Die Gegend konnte sich nur langsam von den Kriegswirrnissen erholen.

Nach Einführung der Schulpflicht wurde im Jahre 1874 im Hause Andreas Prasch ein Schulzimmer eingerichtet. Erst am 9.November 1878 fand laut Schulchronik die Eröffnung des ersten Schulhauses statt. Der erste Lehrer in Lindegg hieß Franz Grabner.

Zusammenhalt wurde in Lindegg immer schon sehr groß geschrieben. Dies bewies damals die Gemeinschaftkuhwiese. Seit dem Jahr 1957 gab es in Lindegg eine Obstpressen- gemeinschaft und ein Gemeinschaftskühlhaus.

Die Freiwillige Feuerwehr Lindegg wurde bereits 1930 gegründet, das neue Rüsthaus ein Jahr später eingeweiht. Die Jagdgesellschaft Lindegg besteht seit 1953, wessen alleiniger Pächter Josef Hohenwarter war. Die Gründung des Eisschützenvereins erfolgte bereits 1952.

Die Laienspielgruppe war unter der Leitung von Helgard Ryziensky von 1979 bis 1990 sehr aktiv. Seit dem Unwetter 1946 werden regelmäßig Wallfahrten nach Maria Lebing und Auffen sowie Maria Fieberbründl unternommen.

Jobst

Das Dorf Jobst hieß im Mittelalter Steinbach, im Jahre 1580 Steinbach bei St.Jobst und schließlich Jobst. Mehrere Grabhügel wurden 1925 untersucht und weisen auf römerzeitliche Vorsiedlung hin. Es wird vermutet, daß hier einige der nach dem Jahr 600 eingewanderten Slawen die Ungarneinfälle überlebten, aber das Land veröden ließen.

Das Dorf Jobst entstand im 13.Jahrhundert. Kirchlich gehörte Jobst seit alters zur Pfarre Waltersdorf. Nach den Stadeckern erbten im Jahr 1400 die Herren von Montfort das Gebiet der alten Herrschaft Steinbach; 1523 erwarb es Bernhard von Teuffenbach. So kamen Jobst und Lindegg zur Herrschaft Obermayerhofen, der sie bie 1848 zugehörten.

Unter den Montfortern dürfte die Jodokkapelle gebaut worden sein, die dem Dorf Steinbach den neuen Namen Jobst gab. Der Hl. Jodok (auch Jost, Jobst genannt) wurde als Patron gegen Krankheiten, besonders Pest und Fieber gerufen.

Die weit verbreitete Verehrung der hl. Anna führte allerdings dazu, dass der Kirchenpatron St.Jobst verdrängt wurde und die Kirche zu Jobst erhielt das Patronat St.Anna.

1741 ließ der Waltersdorfer Pfarrer Johann Christoph Dantscher die neue Kirche erbauen, wozu die Gemeinden Jobst und Lindegg mit Holzlieferungen und Fuhrwerken beitrugen. Ab 1993 wurde die Jobster St.Anna Kirche renoviert und stellt heute eine bedeutende Sehenswürdigkeit in der Gemeinde Bad Blumau dar (siehe auch unter Sehenswertes).

Geschichte von Kleinsteinbach mit den Ortsteilen Speilbrunn, Obergfangen und Untergfangen

Kleinsteinbach

Kleinsteinbach wurde das erste Mal urkundlich im Jahre 1170 als „Steinbach“ erwähnt. Römergrabhügel nördlich von Kleinsteinbach deuten aber auf eine frühere Besiedlung im ersten Jahrtausend n. Chr. hin.

Hartfreid und Baldwin von Steinbach waren landesfürstliche Ministeriale und durften zu ihrem Schenkungsgut später auch noch Lindegg, Loimeth, Jobst und Hohenbrugg zählen. Ihr Herrschaftsbesitz war die Burg Steinbach im Burgstall am Steinbachgraben (westlich vom heutigen Schwarzmannshofen).

Auch Steinbach war von den räuberischen Zügen der Kuruzzen nicht verschont geblieben. 1704 brannten sie fast alle Häuser nieder und plünderten das Dorf.

1910 hatte Kleinsteinbach bereits 49 Häuser mit 318 Einwohnern, dazu auch 64 Pferde, 75 Rinder und 444 Schweine (urkundlich erwähnt). Ein Landesproduktenhändler, ein Huf- und Wagenschmied, ein Weber, ein Schneider, ein Tischler, ein Viehhändler und zwei Gastwirte waren ansässig.

Schon in der Zeischenkriegszeit und nach dem 2.Weltkrieg hatten sich Erholungssuchende (meist Wiener) in der „Sommerfrische Kleinsteinbach“ aufgehalten. Die ruhige und sonnige Lage in und um Kleinsteinbach, Speilbrunn, Ober- und Untergfangen mit seiner bäuerlichen Struktur, der Waldreichtum und die Nähe zur Rogner Therme Blumau bieten den Gästen eine angenehme Atmosphäre.

1968 wurde die Gemeinde Kleinsteinbach in die Großgemeinde Blumau eingegliedert.

Heute wird die Dorfgemeinschaft durch die häufigen Aktivitäten derselbigen geprägt. Mit dem Erlös aus diversen Veranstaltungen wurde ein Spielplatz errichtet, sowie der Eislaufplatz saniert.

Auch die Aufführungen der Spielgemeinschaft Kleinsteinbach sind hier lobenswert zu erwähnen, sind doch alle Vorstellungen fast immer ausverkauft.

Speilbrunn

Speilbrunn, zur KG Kleinsteinbach gehörig, ist sowohl Gemeinde- als auch Bezirksgrenze zum Bezirk Hartberg.

Historisch gesehen ist Speilbrunn eine Gründung von Personen, die als „vogelfrei“ erklärt wurden. Diese „Vogelfreien“ wurden verfolgt und waren jeglicher Willkür der Mitmenschen ausgesetzt. Einige „Vogelfreie“ machten sich daher auf die Suche nach einem gut versteckten Platz, und fanden ihn Nahe bei Blumau und Leitersdorf. Der Wald wies tiefe Gräben auf, die alle an einer Stelle zusammentrafen, und der Safenbach schlang hier ein Bachbett so, daß eine ebene Fläche vom Hochwasser geschützt blieb.

So gründeten die „Vogelfreien“ ein Dorf, das sie Speilbrunn nannten. Speilbrunn wurde erstmals 1421 urkundlich als „Speilbrünn“ erwähnt. 1448 hieß es „Spenlprun“ und 1462 wurde es als „Speielbrunn“ bezeichnet. Diese Namen sind vor allem auf die vielen oberirdischen Quellen zurückzuführen.

Einen Alptraum erlebten die Menschen in Speilbrunn am 25.Juli 1704, als die Kuruzzen 19 von 21 Häusern niederbrannten.

Als Sehenswürdigkeiten sind heute vor allem das Damwildgehege Pieber und die Waldgrotte „Maria Brunn“ hervorzuheben (näheres unter Sehenswertes).

Geschichte von Bierbaum

Urkundlich erwähnt wurde Bierbaum zum ersten Mal im Jahre 1265 als „Pirpoum“.
1597 besaß Bierbaum ein Weistum (Belehrung und Weisung über Rechtsgewohnheiten). 1707 fanden feindliche Einfälle der Kuruzzen statt.

Graf Batthiany nahm den Bauern von Bierbaum (1741 – 1745) Grundstücke im Flächenausmaß von ca. 200 Joch ab.

Mehrere Jahre vor 1740 wurde durch den Grafen Batthiany der Lafnitzfluß, welcher die grenze zwischen Ungarn und der Steiermark war, im Bereich des Rohrbrunner Kastells in das Flußbett des Lobenbaches geleitet. Dadurch hatten Bierbaumer Bauern etliche zinsbare Grundstücke plötzlich auf ungarischer Seite der Lafnitz liegen, die sich Graf Batthiany aneignen wollte.

1748 entbrannte zwischen der Gemeinde Bierbaum und dem Grafen wegen der über der Lafnitz liegenden Gründe ein langjähriger Prozeß, der sogar in Raub und Mord ausartete. Am 27.April wurde auf Befehl der Kaiserin Maria Theresia ein Schiedsgericht eingesetzt, welches zu Wien tagte. Dier Bierbaumer verloren ihre Gründe jenseits der Lafnitz.

1754 zählte das Dorf 26 Keuschler und 13 „Inwohnerhäuser“. Die Bauern besaßen Weingärten in den Rohrbrunner und Kaltenbrunner Bergen – Steuerabgaben mußten an die Herrschaft Batthiany geleistet werden.

Wichtige Daten aus der Geschichte:

1799: Erste Gemeindeabgaben der Gemeindebewohner – schriftlich überleifert
1848: Bauern konnten von nun an über Grund und Boden frei verfügen
1868: Bau der Gemeindemühle. Diese war damals die größte Mühle d. Safentales
1880: Bau der Dorfkapelle durch die Gemeinde Bierbaum
1892: Eisenbahnbau Bierbaum – Neudau
1893: Gründung d. Freiwilligen Feuerwehren Blumau und Bierbaum
1914 – 1918: 1. Weltkrieg (7 gefallene Bierbaumer)
1939 – 1945: 2. Weltkreig (7 gefallene und 8 vermißte Bierbaumer)

In der KG Bierbaum ist nach wie vor die landwirtschaftlich-bäuerliche Struktur vorherrschend. Die ursprüngliche Dorfanlage von Bierbaum als Wehrdorf ist heute noch gut ersichtlich.
Typisch dafür sind die sogenannten Enggassen mit ihren vor- bzw. zurückspringenden Häuserfronten. Einige typische Vierkantbauernhöfe sind in ihrer alten ursprünglichen Bauweise noch gut erhalten und stellen somit ein altes bäuerliches Kulturgut dar.

Eine weitere Sehenswürdigkeit Bierbaums ist die 1000-jährige Eiche, die viele Besucher anlockt (näheres unter Sehenswertes).

Geschichte von Bad Blumau und Schwarzmannshofen

Bad Blumau

Zur Gründung des Ortes und der geschichtlichen Entwicklung: 1218 wurde Blumau das erste Mal urkundlich als Plumenaue erwähnt. Herzog Leopold VI belagerte mit einem Heer von Kreuzfahrern die Festung Damiette in Ägypten. Unter den ihn begleitenden Rittern wird ein Herr Konrad von Plumenau genannt. Um das Jahr 1400 war die Burg Blumau eine Ruine und 30 Jahre später wird sie in einer das Gebiet betreffenden Urkunde nicht mehr erwähnt. Der Nachfolger des Kreuzfahrers Konrad von Plumenau war Leopold von Blumau, und 1310 wurde Pilgrim von Puchheim mit der „Veste“ Blumau belehnt. Auch Blumau wurde von kriegerischen Reitervölkern aus dem Osten wie Kuruzzen (1704) und Haiducken (1605) heimgesucht. Sie brannten Häuser nieder und raubten das ganze Vieh Das Jahr 1848 brachte für die Bauern eine entscheidende Wende. Die Leibeigenschaft wurde abgeschafft, die Gerichtsbarkeit von den Grundherren an die 1850 eingerichteten Bezirkshauptmannschaften übertragen. Die Dorfrichter wurden durch die Bürgermeister ersetzt. Die Blumauer Herrschaftsmühle wurde 1703 von Herrn Johann Dominikus Gräßl geführt. Dieser angesehener reicher Müllermeister, der ein Wohltäter der Dorfkirche Blumau und der Pfarrkirche Waltersdorf war. Seine Nachfolger war die Familie Berghofer, die das Anwesen samt Sägewerk bis 1900 weiterleitete. Am 19.Oktober 1904 fiel die erste behördliche Entscheidung über den Bau der Wehranlage und den Turbinenbau. 1910 erfolgte die Auflösung des Realitätenbesitzes unter den Familien Falk, Gradwohl, Pelzmann und Buberl. Unter letzten genannten erfolgte am 16.Dezember 1921 die Stromlieferung. Die Mühle brannte 1923 zur Gänze ab. Vereinsgründungen: In Blumau herrscht ein sehr reges Vereinsleben, das wesentlich den kulturellen Jahrlauf prägt. So finden die ersten eigenständigen dörflichen Organisationen in folgenden Jahren ihre Wurzeln: 1850 verzeichnet man die Gründung der Blaskapelle, 1893 die Gründung der freiwilligen Feuerwehr Blumau, wobei Anfang der 50er Jahre das erste Feuerwehrauto angeschafft wurde. 1913 wurde der Kameradschaftsbund Blumau gegründet. Folgende Vereine formierten sich später: Landjugend: 1956 Eisschützenverein: 1964 Sportverein: 1972 Tennisclub: 1991 Gründung der Volksschule Blumau: Unter den segensreichen Regierungszeiten von Maria Theresia und Joseph II. wurde die Schulpflicht eingeführt und in Blumau 1785 die erste Volksschule gegründet. Der Bau der ersten eigenen Volksschule erfolgte im Jahr 1847.

Schwarzmannshofen

Schwarzmannshofen ist eines der kleinsten Dörfer der Großgemeinde Bad Blumau. Mit den Steinbachern, deren Burg auf dem Hügel ober dem jetzigen Dorf stand, dürfte es begonnen haben. Die Burg ist bereits Ende des 12., Anfang des 13.Jahrhunderts verödet, da sie nicht mehr bewohnt wurde. Der Bach hinter dem Dorf heißt heute noch Steinbachgraben und der Wald Burgstall. Das Dorf selbst hieß damals ursprünglich Schwarzmeierhof und war im Jahre 1170 der Meierhof der Burg Steinbach. Wie die meisten anderen Dörfer hatte auch Schwarzmannshofen immer wieder mit Einfällen kriegerischer Stämme aus dem Osten zu kämpfen. Der Kreuzriegel mit dem Dorfkreuz und den 3 Kastanienbäumen wurde im Jahr 1908 errichtet. Im Jahre 1987 wurde der Bildstock renoviert und mit einem großen Fest gefeiert War bis jetzt vor allem die Landwirtschaft vorrangig, so ist nun aufgraund der Thermennähe immer mehr der Fremdenverkehr ausschlaggebend. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl hat Schwarzmannshofen die meisten Gästebetten in der Gemeinde.